Minibus Madness to Siem Reap (Angkor)


Kambodscha machte genau dort weiter, wo es aufgehört hatte; das soll heißen, es machte sich nicht unbedingt Mühe uns von sich zu begeistern – aber sollte man das denn eigentlich erwarten können? … (Weiterlesen)

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Querfeldein nach Siem Reap

Kambodscha machte genau dort weiter, wo es aufgehört hatte; das soll heißen, es machte sich nicht unbedingt Mühe uns von sich zu begeistern – aber sollte man das denn eigentlich erwarten können? Natürlich hatten wir auch viele nette Begegnungen, z.B. auf dem Markt oder bei dem Versuch eine geeignete SIM Karte zu erwerben, aber die Menschen die sich auf den Umgang mit Touristen spezialisiert hatten, waren leider in der Regel unfreundlich und anstrengend. Dennoch, der Abstecher über Kambodscha sollte sich spätestens mit der Besichtigung der eindrucksvollen Tempelanlage von Angkor lohnen, das Fleckchen Erde in Kambodscha, das man trotz des ganzen touristischen Aufkommens einfach nicht verpassen darf. Direkt neben diesem historischen Erbe der Menschheit liegt Siem Reap, der zugehörige schnell wachsende Touristenort.

Aber ich greife vorweg, bevor wir auf den Spuren von Tomb Raider und zahlreichen anderen Filmen wandern durften, galt es zunächst einmal einen gewaltigen Abschnitt dieses Landes mit dem Bus zu durchqueren. Leider existiert auf dieser Strecke kein regelmäßiger Busverkehr, so dass wir uns wohl oder übel auf die Fahrt in einem Mini Bus einlassen mussten. Natürlich zahlt man als Ausländer wieder etwas mehr für die Fahrt, was jedoch im Gegenzug nicht heißt, dass man besonderen Luxus oder zumindest einen eigenen Sitzplatz erwartet kann.
Das wäre andererseits ja aber auch etwas unfair, denn die Kambodschaner verstehen es diese alten Blechdosen mit menschlichen Sardinen zu füllen. Und so kam es, dass wir uns die ersten paar Stunden die drei Plätze unserer Reihe zu viert teilen mussten während die erbarmungslosen Temperaturen die gefühlte Fahrtdauer ordentlich in die Länge zogen – da half auch nicht die Speichelkühlung von meinem anschmiegsamen Sitznachbarn, der die Hitze mit einem komatösen Schlafzustand quittierte. Aber ich strahle ja mittlerweile aus jeder Pore Gelassenheit aus, und wenn man eines von den Einheimischen lernen kann, dann ist es sich mit den Dingen abzufinden, die man nicht ändern kann.

In diesem Sinne wurde unsere innere Gelassenheit beim nächsten Zwischenstopp jedoch erst so richtig auf die Probe gestellt, denn wir durften feststellen, dass die Zulade Kapazität unseres Kleinbusses noch kambodschanisches Standards noch lange nicht ausgeschöpft war. Denn um noch eine Großfamilie irgendwie zuzuladen wurde unser Gepäck aufs Dach gebunden. Anhand der hitzigen Diskussionen der Großfamilie mit dem Fahrer konnte man auch ohne Sprachkenntnisse schnell merken, dass auch sie von der Situation nicht sonderlich begeistert war und dass auch der in Kambodscha übliche Packungsgrad mittlerweile weit überschritten war. Aber wie die Asiaten nun mal sind, fügten sie sich der Situation und ihrem Schicksal als Sardine – jede andere Einstellung treibt einen in diesem Land vermutlich auf direktem Wege in den Wahnsinn.

In diesem vollgepackten Minivan, saßen neben dem Fahrer nun also 2 Leute auf dem Beifahrerplatz, und einer auf der Handbremse. Die zweite Sitzreihe war mit 5 Personen vollgepackt und noch 2 weitere leisteten dem Handbremsensitzer Rücken an Rücken Gesellschaft. In der hintersten Reihe saßen auch irgendwie 4 Personen plus Großmutter und zwei Kinder, die die folgenden 10-12 Stunden mit einer unglaublichen Geduld und bewundernswertem Gleichmut hinnahmen. Ich glaube nicht, dass auch nur eines unserer aufmerksamkeitsverwöhnten westlichen Kinder in dem Alter so eine Situation toleriert hätte ohne nicht gleichzeitig eine weitere Lärmquelle darzustellen.

Eine weitere Prüfung unserer Nerven stellte die Überfahrt auf einer „Fähre“ über den Mekong Fluß dar. Diese Fähre wirkte eher wie ein in die Jahre gekommenes großes Floß und allein die Tatsache, dass es täglich hunderte Motorroller und Einheimische von der einen auf die andere Seite beförderte, beruhigte etwas die Nerven. Unsere motorisierte Büchse wäre vermutlich gesunken wie ein Stein und hätte uns Sardinen kaum noch durch die winzigen Fenster entkommen lassen. Die Plattform war nämlich so überfüllt und dicht zugeparkt, dass an ein Aussteigen gar nicht zu denken war. Ich würde jetzt gerne sagen, dass im Vergleich zu diesem Schreck die nächsten Stunden wie an uns vorbeizogen, aber dem war leider nicht gar nicht so. Die Fahrt war hart, lang, staubig und elendig heiß. Die meisten Kambodschaner haben durch das viele scharfe Essen auch ein Verdauungsproblem woran sie ihr Umfeld jedoch völlig ungeniert teilhaben lassen.

Geben ist ja auch Seliger als Nehmen…

Wir haben in diesem Zusammenhang die Geschichte gehört, dass die Menschen hier daran glauben, dass das Zurückhalten dieses inneren Überdrucks zum Verbleiben der „ bösen Geister“ im Körper führt. Das will natürlich der gemeingläubige Kambodschaner um jeden Preis verhindern, sodass den gasenden Geistern gerne freie Bahn gewährt wird.

Obwohl sich die schweißtreibenden Stunden in diesem in der kambodschanischen Mittagshitze rollenden Brutofen nur gemächlich dahinzogen, erreichten wir zu unserer Erleichterung irgendwann letztendlich doch Siam Reap. Aber halt, der Van stoppte nicht etwa in Siam Reap, sondern „zufälligerweise“ ca. 4 km außerhalb des Stadtzentrums, an diesem Punkt mussten die wenigen Ausländer aussteigen. Man könnte sich natürlich fragen: warum das Ganze? Erfindungsreich wie die Kambodschaner nun einmal sind wenn es um das generieren neuer Geldquellen geht, empfing uns vor Ort die hiesige TukTuk Mafia. Als wir uns weigerten auszusteigen wurden die Jungs etwas handgreiflich und unser Gepäck einfach vom Dach geworfen – so blieb uns gar nichts anderes übrig als unseren Habseligkeiten hinterher zu hetzen. Da wir diese Spielchen mittlerweile ja schon kannten, hatten wir vorab dem Fahrer auf kambodschanisch eindringlich erklären lassen, dass wir im Zentrum von Siam Reap abgesetzt werden wollen – „Klar, gar kein Problem!“ hieß es da noch.
Dem armen Tropf ist aber auch kein wirklicher Vorwurf zu machen, obwohl er, um uns zum Aussteigen zu bewegen, uns dann noch versicherte, dass die TukTuk Fahrt im Gesamtfahrpreis von immerhin 18 $ mit inbegriffen sei. Wir bestanden jedoch darauf, dass auch aus dem Munde des regionalem Obermafiosis zu hören. Doch schon während der Van samt allen Einheimischen vom sandigen Seitenstreifen in Richtung des Stadtzentrums losrollte, waren alle Absprachen vergessen und die TukTuk Fahrer, die sich um unser Gepäck stritten, wollten einen völlig überhöhten Preis für ihre Dienste. Ach Kambodscha, du machst es einem echt nicht leicht…

Und obwohl wir sehr geschlaucht waren von der Fahrt, hatten wir jedoch überhaupt keine Lust uns auf diese Art und Weise abziehen zu lassen, so dass wir den Jungs unser Gepäck entrissen haben und uns schweren Herzens und noch schwerer bepackt zu Fuß entlang der Hauptstraße in Richtung Stadtzentrum aufgemacht haben. Nach ein paar hundert Metern haben wir dann das erstbeste TukTuk angehalten, das uns zum normalen Tarif zu unserem Hotel befördert hat, dass etwas nördlich des Stadtzentrums lag. Was waren wir dankbar für unsere weise Entscheidung, dieses Mal das Hotel über Agoda vorab gebucht zu haben. Wir wären nach diesem kräftezehrenden Trip wohl kaum noch in der Lage dazu gewesen, uns mit Sack und Pack auf Hotelsuche zu begeben. Den Tipp für das Berlin Angkor Hotel, dass von einem spanisch-deutschem Paar betrieben wird, hatten wir von unseren holländischen Freunden aus Laos bekommen.
Zwei Dinge können wir daher jedem Reisenden in Kambodscha nur raten: Bringt ganz viel Geduld mit und reist mit so wenig Gepäck wie möglich um mobil zu bleiben.

Bei einem ersten Streifzug durch die Gassen haben wir gleich mal die Gegend erkundigt und uns für den nächsten Tag klapprige Fahrräder organisiert, denn wir wollten die riesige Tempelanlage von Angkor möglichst ruhig und unabhängig entdecken. Und wir hatten schon die wildesten Geschichten gehört von den gewaltigen Menschenmassen, die sich täglich in Angkor einfinden – und denen wollten wir möglichst aus dem Weg gehen.
Wir sind gespannt was wir bald von Angkor zu erzählen haben!

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Crossing Cambodia to get to Siem Reap

A tough travel day through Cambodia was expecting us, during which Cambodia showed some of its negative aspects and certainly was not trying to convince tourists of its beauty and friendliness. But I guess one shouldn’t expect that from a country that is struggling, flooded with corruption and is called home by so many poor people that are just trying to make ends meet.

But still we had many nice encounters, for example while bargaining on the market or while attempting to acquire a SIM card for our cell phone. But the people who had specialized in dealing with tourists we’re quite rude and usually of annoying nature.

However, while visiting Cambodia one should include a visit to the impressive temple complex of Angkor. Even though this patch of Cambodia is packed with tourists, we didn’t want to miss it.

But I’m getting ahead of myself, before we we’re allowed to walk in the footsteps of Tomb Raider and numerous other film sets, we had to cross a huge section of Cambodia by bus. Since there is no regular bus service on this route, we sadly had to go by minibus – from former bad experience we knew better than to look forward to that trip.

Of course, as a foreigner you pay much more for your ticket, but to feel a bit less discriminated you get at least equal seat rights as any local. Meaning: None!

After being compressed in this bus at hellish temperatures like sardines in a tin can, we had to learn that Cambodian Drivers are quite pessimistic persons. For them, a bus is never full enough and such only half empty. Thus, on a stop in Stung Treng we somehow managed to squeeze in another family of 6, including two children and one very elderly woman. In spite of the Cambodian way of life to endure almost anything without complaining, this maximization of profit was accompanied by a lot of heated arguments. In the end, two persons were sharing the front passenger seat and one was sitting on the hand brake. He was leaning back to back to two more persons sitting on a box,facing backwards to the first passenger row where we shared our bench with 3 others. The back row was completed by 5 more persons, including the grandmother. Not to forget the poor little children that had to stand most of the time in the back on or in between legs. But they endured their uncomfortable fait impressively for the next 10 hours or so.

The ride was hard, long, dusty and miserably hot with only little air circulation. But since most Cambodians apparently have digestive problems, due to their spicy eating habits and no problem expressing those inner feelings loudly, we had plenty of inner vehicle winds which made time pass even slower.

In this regard we have heard, that many people in this area believe, that the retention of this internal overpressure causes those evil ‘stinky’ spirits to remain in the body. Therefore many people are actively helping the evil spirits to pass that last border, to release them noisily into freedom.

After the exhausting bus ride was over, we had to learn that we were not brought to the city center of Siem Reap as promised, but instead were kicked out of the bus approximately 4 km outside of the city on some sidewalk “station”. The local TukTuk Mafia was already expecting us – or better said any busses on their way to Siem Reap. But of course, only tourist had to leave the bus, the locals just stayed inside and were then driven further into the city. After a lot of aggressive hassling and “bag-snatching” we still refused to pay the excessive TukTuk prices and instead started walking inwards with our entire luggage. Since we haven’t been on a plane for a few months already, our bags got heavier over time – up to a point where each carried two bags plus a few plastic bags. But since we know, that we are going to fly back to Bangkok soon, we finally started buying souvenirs and presents for our friends back home…

After being out of the TukTuk drivers’ field of view, we then stopped a regular TukTuk who brought us to our hotel for the usual fare.

We were really glad to have booked our hotel – Berlin Angkor – in advance via Agoda this time, since we were in no physical or mental condition to walk around anymore on a search for a clean and affordable room.

For now we leave you with a few impressions of the north of Siem Reap. We start exploring the temple areal of Angkor on our bicycles tomorrow before sunrise.

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One thought on “Minibus Madness to Siem Reap (Angkor)

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