Mandalay – Capital of the last independent Burmese kingdom

Mandalay, der verheißungsvolle Name dieser Stadt hat mich schon lange magisch angezogen. Das mag doch nicht an dem Idol meiner Jugend (ja, ich gebe es zu) Robby Williams gelegen haben der von der „Road to Mandalay“ sang? Weiterlesen…

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Mandalay, der verheißungsvolle Name dieser Stadt hat mich schon lange magisch angezogen. Das mag doch nicht an dem Idol meiner Jugend (ja, ich gebe es zu) Robby Williams gelegen haben der von der „Road to Mandalay“ sang? Mandalay, der entfernte Ort im unerreichbaren Burma voller Tempel, Pagoden und anderen Jahrtausende alten bedeutenden Schätzen der buddhistischen Hochkultur – und wir waren jetzt hier, einfach unglaublich.

Und wie heißt es noch so schön in dem berühmten Gedicht von Kipling zur Road of Mandalay in dem ein britischer Soldat seine Liebe und Sehnsucht nach einer Frau in Mandalay und dem exotischen Asien allgemein versucht auszudrücken:

By the old Moulmein Pagoda, lookin’ lazy at the sea,
There’s a Burma girl a-settin’, and I know she thinks o’ me;
For the wind is in the palm-trees, and the temple-bells they say:
“Come you back, you British soldier; come you back to Mandalay! “
Come you back to Mandalay,
Where the old Flotilla lay:
Can’t you ‘ear their paddles chunkin’ from Rangoon to Mandalay ?
On the road to Mandalay,
Where the flyin’-fishes play,
An’ the dawn comes up like thunder outer China ‘crost the Bay!

Später heißt es:

An’ I’m learnin’ ‘ere in London what the ten-year soldier tells:
“If you’ve ‘eard the East a-callin’, you won’t never ‘eed naught else.”
No! you won’t ‘eed nothin’ else

Wem das autobiografische Gedicht bis hierhin zusagt, kann „hier klicken“ um die weiteren Strophen zu lesen – Lohnenswert, denn seine fast schon verklärte Schwärmerei für dieses Land wird sehr schön beschrieben. Beim Lesen dieses Gedichtes fällt es mir nicht schwer mich in das Asien der Kolonialzeit zu träumen und die Sehnsucht nach asiatischen Gefilden hat uns ja schließlich hierhergebracht.

Kipling selbst war übrigens seit er 17 Jahre alt ist in Indien stationiert und als er mit 24 nach Myanmar kam völlig überwältigt von der Schönheit des Landes und seiner Damenwelt. Rangoon ist übrigens der ehemalige britische Name Yangons, und die Road to Mandalay beschreibt die Strecke auf der britische Soldaten von Yangon aus auf dem Ayerwady Fluss auf alten Dampfschiffen nach Mandalay transportiert wurden. Heute gibt es auch einen „Luxusliner“ mit dem Namen „Road to Mandalay“ der diese Strecke bedient, amüsanter Weise handelt es sich dabei um ein ehemaliges Rheinschiff.

 Die Stadt Mandalay selbst ist noch gar nicht so alt wie ich dachte, aber sie hat sich schnell gemausert und ist mittlerweile groß, laut, chaotisch und vor allem staubig. Es regnet so gut wie kaum und alle Kleidung, die Haare, Lungen, Nase und Augen füllen sich im Laufe des Tages mit Sand. Unser Hotel war schon in die Jahre gekommen, bot für 20 $ diesmal immerhin ein eigenes Bad mit heißer Dusche, glänzte allerdings auch durch zahlreiche verklebte Kaugummis und andere zurückgelassene „Präsente“ nicht mit Sauberkeit.

Wir hatten uns entschieden die Stadt zu Fuß zu entdecken und nicht nur schnell die wesentlichen Punkte anzusteuern. Das bedeutete aber wie erwähnt auch, dass man als grauer Schleier nach Hause kam. So haben wir insgesamt vielleicht weniger gesehen als andere Besucher, aber dafür vielleicht mehr vom Leben der Stadt mitbekommen. Denn obwohl Mandalay so viele ausländische Touristen beherbergt waren ein Großteil der Menschen sichtlich überrascht und erfreut ein paar Weiße (Graue) in den kleinen staubigen Gassen herumirren zu sehen. Mein Longyi Look fällt auf und ich ernte neben belustigtem Gekicher auch ab und zu mal einen positiven Kommentar.

Inmitten der Stadt nimmt der Königspalast mit seinem umgebenen gigantischen Wassergraben ein riesiges Areal ein. Die meisten der bedeutendsten Tempel und Pagoden sind um dieses Areal verteilt. Es gilt hier wieder einen 10 $ teuren Pagodenpass zu erwerben der die Hauptattraktionen abdeckt. Es ging aber auch ohne, viele der Bauwerke sind eh nur von außen eindrucksvoll und meistens wird nur am Haupteingang kontrolliert. Unseren letzten Tag in Mandalay haben wir genutzt um mit dem Motorroller die südlich gelegenen Orte zu entdecken. Mit Helmen ausgestattet, die in der EU maximal als Transportschalten für Melonen durchgehen würden, sind wir durch Amarapura bis nach Sagaing gedüst und haben uns die dortigen Bergtempel und Pagoden angeschaut. Leider reichte die Zeit nicht mehr unseren ursprünglichen Plan, samt Roller auf einem kleinen Boot den Ayerwady Fluss zu überqueren und nach Inwa überzusetzen, einzuhalten. Aber auf dem Rückweg haben wir noch in Amarapura Halt gemacht, wo eine über 1 Kilometer langer Holzbrücke den Ayerwady überspannt. Im Reiseführer wurde die Stelle neben dem „Mandalay Hill“ als der Ort schlechthin gehuldigt um den Sonnenuntergang zu erleben. Die Holzbrücke entpuppte sich jedoch als relativ maroder Holzsteg mit gelegentlichen Abschnitten aus Beton und war komplett überfüllt mit Touristen, Verkäufern, Bootscharterern etc. Sogar Vögel oder Falkenbabys konnte man dort kaufen und so aus den erbärmlichen Haltebedingungen retten. Trotz all des Trubels war es ein würdiger Abschluss eines erlebnisreichen Tages und der Steg bietet zugegebenermaßen bei Sonnenuntergang über der spiegelnden Wasserfläche wirklich eine kitschig schöne Kulisse – aber urteilt doch einfach selbst 😉 Erst nach Einbruch der Nacht erreichten wir Mandalay und am nächsten Morgen wollten wir schon weiter ins sagenumwobene Bagan.

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